Es wird bunt! - Warum wir neue Wege gehen...

Schon mit Beginn der Haltung von Koniks in Beweidungsprojekten in den Niederlanden und Deutschland stellte sich die Frage, wohin mit dem ganzen Nachwuchs, wenn die maximale Tierzahl für die betreffenden Naturschutzflächen erreicht ist.

 

Koniks sind sehr fruchtbar und es gibt selten Jahre, in denen nur eine geringe Anzahl an Fohlen geboren wird. So kamen zahlreiche Koniks oftmals zu sehr geringen Preisen in den Umlauf.

Zwar erfreut sich das "wilde Pony" nach wie vor zunehmender Beliebtheit, doch durch die hohe Anzahl der aus den Projekten in das "Reiterland Deutschland" schwemmenden Pferde, gibt es nahezu keinen Absatzmarkt für diese Tiere mehr. Das ist sehr schade, denn dieses schlaue und offene Pferd kann zu einem einzigartigen Freizeitpartner werden.

Mausfalben - die Bandbreite der Schattierungen reicht von fast weiß bis fast schwarz

Wie kommt es, dass unter den Grauen immer wieder Rappen und Fuchsfalben auftreten?

 

Zu Beginn der Konikzucht anfang des 20. Jahrhunderts sammelte man von den polnischen Bauern alle Pferde zusammen, die dem "Primitivpferdetyp" entsprachen, also Pferde mit tarpanähnlichen Eigenschaften in der Farbe Mausfalbe, aber eben auch einige Fuchsfalben, die vom Exterieur die gewünschten Eigenschaften mitbrachten. 

 

Mit der Zeit wurden die Fuchsfalben aus der Zucht genommen. Dennoch traten stets wieder fuchsfarbene Tiere auf, bis man herausfand, dass die grauen Koniks Träger des "Fuchsgens" sein können. Kreuzt man nun zwei Mausfalben mit Fuchsgen, kann es passieren, dass ein Fuchsfalbe geboren wird.

Mittlerweile wurden in Polen alle Träger dieses Gens aus der Zucht genommen, so dass dort das einheitliche Zuchtbild des mausgrauen Koniks Bestand hat.

Bild oben rechts: sehr helle Fuchsfalbstute (Cuxhavener Küstenheiden)

Bild oben: Rappstute (Geltinger Birk)

Zwei mausgraue Koniks mit weißem Abzeichen - der Blesse

 

Und in Deutschland?

 

Die Vorfahren der Koniks in unseren Beweidungsprojekten stammen allesamt aus Polen, also aus einer Zeit, in der die Selektion zum einheitlich mausgrauen Zuchtbild noch lange nicht abgeschlossen war. Aus diesem Grund findet man gerade in den Beweidungsprojekten noch eine große Zahl an grauen Pferden, die das Fuchsgen tragen, so dass vereinzelt Füchse oder Rappen, seltener sogar mal Braunfalben geboren werden.

Diese Pferde fallen auf... Sie wirken wie ein bunter Farbtupfer zwischen all den Silberrücken... Und genau diese Farbtupfer möchten wir fördern.

Braunfalbstute mit auffallender Zebrierung an den Beinen  (Tote Täler)

 

Und jetzt?

 

Wir lösen uns damit vom allgemeinen Zuchtziel, um neue Wege zu beschreiten.

Der Mensch sucht stets nach dem Ausgefallenen und Besonderen, um sich von der Menge abzuheben.

Deswegen möchten wir unseren Koniks jetzt das Besondere mitgeben... wir setzen auf Farbe, um ihnen die Chance zu geben, die sie verdienen...